Die Jasmin-Hilfe e.V. – humanitäre Hilfe für syrische Kinder
hat sich zum 30. September 2024
aufgelöst!
Aber warum nur?
Nach 11 Jahren Arbeit in den Camps für syrische Flüchtlinge in der Bekaa-Ebene / Libanon ist uns diese Entscheidung wahrlich nicht leichtgefallen, haben wir alle doch unser ganzes Herzblut in diese Arbeit gesteckt. Aber auch die Altersstruktur unseres Vereins hat eine Veränderung erfordert.
Auch wenn diese Entscheidung schmerzt, sind wir auch froh, glücklich und auch ein wenig stolz, dass die „Ambulanz“ und das „Lern- und Sportzentrum“ weiterhin arbeiten können und dabei unseren Namen „Jasmin-Hilfe“ behalten.
Für unsere Entscheidung gibt es weitere vielfältige Gründe, so wurde uns seit dem Frühjahr 2023 zunehmend die Arbeit in den Flüchtlingscamps in der Bekaa-Ebene erschwert:
- Wie allen NGOs wurde auch unseren Mitarbeitern behördlicherseits das Betreten der Camps untersagt
- Da wir im Libanon nicht als NGO registriert waren, auch eine nachzuholende Registrierung unmöglich war, durften wir weder Lebensmittel- oder Kleiderverteilungen vornehmen, keine Zelte mehr reparieren oder neue Planen anbringen usw. Somit brach ein großer Teil unserer Unterstützung der syrischen Flüchtlinge weg.
- Dennoch blieben uns die Projekte „Ambulanz“ und das „Lern- und Sportzentrum“ erhalten. Doch wie sie finanzieren? Und ein Teil unserer Mitarbeiter / Mitarbeiterinnen hatten uns verlassen: z.B. der Arzt und 2 Lehrerinnen sind nach Europa oder Kanada ausgereist.
Nach etlichen Suchen konnten wir eine NGO finden, die bestimmte Kriterien für uns erfüllten:
- Registrierung im Libanon
- Gleiche inhaltliche Ausrichtung wie die Jasmin-Hilfe e.V.: Gesundheitsversorgung und Bildung
- Als gemeinnütziger Verein in der Bundesrepublik Deutschland registriert und von Finanzamt anerkannt
- Bereitschaft die Projekte in unserem Namen zu verwalten.
Alle Anforderungen erfüllte die NGO „MultiAid Programs (MAPs)“ – mit einem Sitz in Essen – und so konnten wir zum 1. September 2023 für beide Projekte jeweils ein Memorandum abschließen. Wir bekamen regelmäßige Abrechnungen und Berichte über die Projekte. Darüber hinaus wurde das Lern- und Sportzentrum ausgebaut, die verbliebenen Lehreinnen wurden übernommen, weitere Lehrkräfte eingestellt und der Unterricht professionalisiert, was wir sehr unterstützten.
Die Zusammenarbeit war also sehr erfolgreich und wir wussten unsere Projekte in guten Händen. Deshalb haben wir uns im August 2024 entschlossen, beide Projekte endgültig vollständig in die alleinige Verantwortung von MAPs zu übergeben. Die Übergabe wurde wiederum für die Ambulanz und das „Lern- und Sprotzentum“ vertraglich geregelt, darüber hinaus haben wir für jeweils ein Jahr die Finanzierung gesichert.
Wir danken allen Menschen, die uns jahrelang unterstützt und gespendet haben, nur durch sie konnten wir solang unsere Arbeit leisten.
Und wir bitten Sie deshalb, unterstützen Sie weiterhin die beiden Projekte und spenden Sie an:
Für das Jasmin-Hilfe-Lern- und Sportzentrum
Jasmin Hilfe Learning and Sports Center
oder für die Jasmin-Hilfe-Ambulanz
Jasmin Hilfe Primary Care Clinic
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Über einen gewissen Zeitraum wird diese Webseite noch existieren und die verschiedenen Aktivitätten der Vergangenheit sind noch sichtbar.
Erdbeben in Nordsyrien
Ziel unseres Vereins ist es hilfsbedürftigen Opfern von Gewalt, Vertreibung usw. in und ausserhalb Syriens zu unterstützen, ins- besondere Kinder und Einrichtungen des Gesundheitswesens.
Während die Türkei mittlerweile von 30 Staaten Hilfe erhält, fehlt es für die Millionen Menschen in Nordsyrien an allem. Derzeit ist nur der Grenzübergang Bab al-Hawa zwischen der Türkei und Syrien geöffnet, über den hauptsächlich Leichen in ihre syrische Heimat transportiert werden. Vom Süden her blockiert das Assad-Regime jegliche Hilfstransporte. Im Norden Syriens leben Millionen Binnenflüchtlinge, die vor dem Krieg hierhin geflohen sind und nun zum 2. Mal ihr Hab und Gut verloren haben.
Ab sofort wird die Jasmin-Hilfe in dem syrischen Katastrophengebiet im Norden ihre Unterstützungsarbeit aufnehmen. Da wir aus verständlichen Gründen derzeit nicht selbst vor Ort tätig sein können, kooperieren wir mit der Ärzte-Organisation UOSSEM (Union of Medical Care and Relief Organizations – www.uossem.org), die schon lange in diesem Gebiet arbeitet und seitens der Türkei Cross-Border-Hilfe leisten darf. Deshalb können wir zusammen mobile Krankenstationen mit Ärzten und medizinischen Personal zu den Erdbebenopfern in Nordsyrien schicken. Die wenigen Krankenhäuser in der Region sind ebenfalls völlig zerstört.
Dank zahlreicher Unterstützung konnten wir schnell und unbürokratisch erste Hilfe leisten. Aber das alles ist nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Viel mehr Hilfe ist dringend notwendig. Besonders Kinder leiden. Kein einziges lachendes Kind ist zu sehen. Die ständigen Nachbeben verängsstig sie noch mehr, sie schreien, wissen nicht wo sie hinlaufen sollen, können nicht schlafen. Viele sind Waisen geworden. Psychologische Betreuung wird dringend gebraucht.
Was wir derzeit leisten;
Medizinische Versorgung in Zusammenarbeit mit Uossem. Medikamentenverteilung und ärztliche Erstversorgung
Es ist uns gelungen, eine unzerstörte Großküche zu finden, die Mahlzeiten für die Erdbebenopfer zu bereitet. So konnten wir schon mehrmal an die 180 Mahlzeiten verteilen, dazu Obst und vorallem auch Trinkwasser. Diese Verteilungen werden kontinuierlich fortgesetzt.
Die Erdbebenopfer leben zur Zeit unter unmenschlichen Zuständen: es fehlt an Zelten, Decken, Toiletten und und und …
Libanon
Die Arbeit im Libanon wird natürlich weitergeführt!
Die Situation im Libanon hat sich keineswegs entspannt. Im Oktober gab es erneut Straßenkämpfe – Hintergrund sind wohl die Ermittlung wegen der verheerenden Explosion im Beiruter Hafen 2020. Nach wie vor herrscht Knappheit bei Benzin und Medikamente. Ein Großbrand in einer Raffinerie im Süden des Landes verschärfte nochmals die Versorgungskrise.
Lebensmittel verteuern sich immer weiter, das Bankensystem ist zusammengebrochen und das libanesische Pfund hat 90% seines Wertes eingebüßt, was ¾ aller libanesischen Einwohner in die Armut getrieben hat.
Diese miserable Situation erschwert zusätzlich das Leben der syrischen Flüchtlinge, zunehmend gibt es Konflikte zwischen Einheimischen und Flüchtlingen, so wächst bei den rechtlosen syrischen Flüchtlingen der Rückkehrdruck, obwohl es keinerlei Schutzgarantien z.B. gegen Verfolgung gibt. Die Amtszeit des Päsidenten Aoun ist Ende Oktober 2022 zu Ende gegangen ohne dass aus Wahlen ein Nachfolger hervorgegangen ist. Seit der Wahl im Frühjahr wird der Libanon von einer geschäftsführenden Regierung unter Leitung des designierten Ministerpräsidenten Mikati geführt. Eine Regierungsbildung ist nicht gelungen, somit ist eine Stabilisierung weiterhin nicht in Sicht. Im Ggegenteil: Der Verfall der libanesichen Lira geht weiter, durch die Kapitalkontralle des Bankensystems kommen die Menschen nicht mehr an ihr Erspartes. Aus Angst vor Überfällen schließen die Banken. Ebenso wirkt sich der Krieg in der Ukraine unmittelbar auf den Libanon aus: das Land hat den Weizen für das Brot ausschließlich aus der Ukraine bezogen und müssen nun zu horenden Preisen bei neuen Lieferanten einkaufen. Es gibt kein Mehl, keine Lagerstätten dafür mehr (die 2020 in Beirut bei der Explosien zerstört wurden). Viele Bäckereien haben bereits geschlossen oder können nur einen Bruchteil des benötigten Brotes backen, Darüber hinaus fehlt es an Öl und Gas, Strom gibt es nur selten.
Auch große Hilfsorganisationen haben das Land verlassen.
Wir nicht!
Wir fühlen uns weiterhin für die syrischen Flüchtlinge in unseren Camps verantwortlich.
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Aber auch an uns geht die weltpolitische Lage, der Krieg in der Ukraine und die damit verbundene Inflation nicht spurlos vorbei: der Spendeneingang ist rückläufig. Deshalb haben wir uns entschieden, unser Hauptmerkmal auf die Bildung der Kinder damit auf unser Lern- und Sportzentrum zu lenken. Die Berichte über den Fortgang finden Sie ab sofort hier auf Hauptseite, lediglich der Bericht über den Aufbau finden Sie noch auf der Sonderseite: Lern- und Sportzentrum
Und dafür benötigen wir weiterhin Ihre Unterstützung: Lehrmaterial und die Lehrkräfte müssen bezahlt werden. Außerdem möchten wir regelmäßig die Schulkinder mit Trinkwasser und Obst / kleinen Snacks versorgen. Mit hungrigem Magen lernt es sich nicht so gut.
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Die fortlaufende Arbeit
2023
aktualisiert im Febr. ’23
Januar / Februar
- Ende Februar beginnen die Vorarbeiten (Abfüllen) für die Lebensmittelverteilung zum Ramadan.
- Dank der Unterstützung durch die NGO „Muslime helfen“ konnten wir im Januar nochmals 474 Familien mit Heizöl versorgen.
- Lern- uns Sportzentrum: Der Rasen des Sportplatzes ist vollständig verlegt. Er dient u.a. auch zum Spielen. Es wird ein Fachlehrer eingestellt, damit ein ordentlicher Sportunterricht durchgeführt werden kann.
2022
aktualisiert im Dezember ’22
Zeitraum von Juni bis Dezember
- Lern- und Sportzentrum; erneut hat uns im Oktober die Düsseldorfer Staatskanzlei über Engagement Global einen Antrag auf Unterstützung unseres Lern- und Sportzentrum ermöglicht. Wiederum war uns dabei Herr Timo Bliss sehr hilfreich. Die Gelder sind nun bewilligt.
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- und schon sind unsere Jungs dabei, den Kunstrasen für den Sportplatz auszulegen.

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